Handball auf Spitzenniveau
#Erfolgswege #Handball #EM2024
Was hinter dem Erfolg steckt
Großevent vor heimischen Publikum
Spätestens wenn die Handballerinnen bei der Europameisterschaft von 28. November bis 15. Dezember 2024 das Spielfeld betreten, ist das Scheinwerferlicht sprichwörtlich auf sie gerichtet. Das Großevent wird für die österreichischen Sportlerinnen aber auf jeden Fall etwas Besonderes sein: Zum ersten Mal findet die Europameisterschaft vor heimischem Publikum statt. Österreich ist gemeinsam mit der Schweiz und Ungarn Gastgeber einer Handball-Frauen-Europameisterschaft. In Österreich sind die Vorrundenspiele in der Olympiahalle Innsbruck geplant, wo Österreichs Nationalteam in Gruppe E gesetzt ist. Außerdem wird die Wiener Stadthalle als Austragungsort der Hauptrundengruppe II dienen, in der die besten Teams aus den Vorrundengruppen D, E und F um den Finaleinzug spielen. Das Finale selbst wird ebenfalls in der Wiener Stadthalle über die Bühne gehen.
Es braucht Mut, Ausdauer und ein sehr gutes Zeitmanagement.
Das Bestreben aller ist definitiv eine volle Halle mit entsprechender Stimmung. So wird nicht nur den Zusehenden, sondern auch den Spielerinnen selbst ein unglaubliches Erlebnis garantiert. Der Handballsport verlässt sich diesbezüglich unter anderem auf die bestehende Kooperation mit fanreisen.com – offiziellem Reisepartner des ÖHB – die als Reiseveranstalter bei der Planung und Buchung von Reisen zu Heim- als auch Auswärtsspielen zur Seite stehen. Buchungen können dabei von klassischen Eintrittstickets bis hin zu VIP-Angeboten gehen, sodass für jede Person etwas dabei ist und den Spielerinnen vor Ort bei voller Halle entsprechend eingeheizt wird.
Doch abseits der spektakulären Momente auf dem Spielfeld gestaltet sich der Alltag einer Profisportlerin in Österreich weit weniger auffällig. Hinter jedem Tor, jedem Pass und jeder Parade stehen viele Stunden harter Arbeit, mentale Stärke und ein andauernder Balanceakt zwischen sportlicher Leidenschaft und alltäglichen Herausforderungen. In Österreich, wo der Handball nicht denselben Stellenwert wie Fußball genießt, kämpfen Spielerinnen nicht nur um Punkte und Titel, sondern auch um Aufmerksamkeit und finanzielle Sicherheit. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass der Weg zum Erfolg oft mehr als nur sportliches Talent erfordert – es braucht Mut, Ausdauer und ein sehr gutes Zeitmanagement.
23 Jahre, 25 Länderspiele
Zu den 18 österreichischen Spielerinnen des Nationalteams zählt auch Klara Schlegel. Ihre Begeisterung für den Sport wurde früh geweckt, als die gebürtige Niederösterreicherin ihrem älteren Bruder zum Training folgte. Doch der Weg zur Profisportlerin war nicht immer geradlinig. In ihrer Jugend gab es immer wieder Momente, in denen sie ans Aufhören dachte, doch ihre Familie ermutigte sie, durchzuhalten. Diese Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Die 23-Jährige absolvierte bereits 25 Länderspiele.
Wenn Klara Schlegel nicht gerade für das Nationalteam aufläuft, spielt sie seit der Saison 2024/25 für das ungarische Team „Békéscsabai Előre NKSE“. Täglich stehen mehrere Stunden Training am Programm wie individuelles Wurf- oder Krafttraining am Vormittag oder Teamtraining am Nachmittag.
Zeit dazwischen ist nur bedingt vorhanden, was sie vor allem während ihrer Ausbildung in Deutschland vor Herausforderungen stellte. „Während der Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau bestand mein Tag aus aufstehen, ins Training gehen, dann den ganzen Tag arbeiten, am Abend wieder ins Training und dann zu Hause nur ins Bett fallen“, erzählt die Niederösterreicherin. Glück hatte die im Rückraum agierende Spielerin mit ihrer Ausbildungsstätte. So sei es nie ein Problem gewesen, wenn sie mit dem Nationalteam zu Turnieren musste. Das Versäumte musste sie im Nachhinein sich selbst beibringen – ihr sportlicher Hintergrund und ihre Erfahrung erleichterte dies jedoch.
Eine Doppelbelastung, die von Sportlerinnen und auch ihrem Umfeld oftmals unterschätzt wird, vor allem weil Handball kein leichter Sport für den Körper sei. „Wenn beruflicher Stress dazukommt, steigt das Verletzungsrisiko. Und das, will man am wenigsten“, sagt Klara Schlegel. Die junge Spielerin weiß aber auch, dass es auch eine Zeit nach der Profikarriere geben wird. Für sie ist klar: Handball bleibt Priorität, doch ein zweites Standbein zu haben, ist wichtig für die Zukunft. Aktuell finanziert sie ihr Lebens als Profihandballerin, was für viele oft unglaubwürdig ist. „Wenn ich erzähle, dass mein Beruf der Handball ist, reagieren die Leute oft mit „Was?“ oder „Wie bitte?“, weil sie es nicht glauben können, dass ich damit mein Geld verdiene“, erzählt Klara Schlegel.
Nach sechs Jahren auswärts rief die Heimat
"Ich finde in Österreich ist es gar nicht so das Problem Beruf und Handball zu vereinen."
Mit 37 Jahren blickt Petra Blazek auf eine ereignisreiche Karriere zurück. Die Torfrau debütierte 2004 für das Nationalteam und spielte für acht verschiedene Vereine im In- und Ausland. „Ich war zehn Jahre im Ausland als absoluter Vollprofi aktiv, wo ich mehr oder weniger nur Handball gespielt habe. Ich bin jetzt ein bisschen mehr als zwei Jahre zurück in Österreich. Das hat familiäre, aber auch berufliche Gründe“, erzählt Petra Blazek. Die Niederösterreicherin, die nun wieder für Hypo Niederösterreich das Tor hütet, studiert seit einiger Zeit „Soziale Arbeit“ als Fernstudium. Eine Entscheidung, die sie mehr als bewusst gewählt hat. Durch das Fernstudium an der HFH sei sie flexibel und könne, wo auch immer sie gerade spielt, weiter studieren und weiterhin nebenbei als Erzieherin in einem Internat arbeiten.
Wenn man Studium und Profikarriere unter einen Hut bringen will, ist laut ihr vor allem das eigene Zeitmanagement Schlüssel zum Erfolg. „Wenn du Vollprofi bist, dann wird dein Tag von dem Verein geplant. Aber wenn du nebenbei studierst oder einem Beruf nachgehst, ist es wichtig, dass du dir die Zeit gut einteilst, dass auch genug Zeit für Regeneration bleibt“, sagt die erfahrene Spielerin.
In Österreich ist Luft nach oben
Richtig gut verdient man in Rumänien und Ungarn.
Wer die Österreicherinnen auf ihrem Abenteuer „Heim-EM“ unterstützen will, kann ihnen am 28. November um 18 Uhr gegen die Slowakei, am 30. November um 18 Uhr gegen Norwegen und am 2. Dezember um 18 Uhr gegen Slowenien die Daumen drücken. Wer sie direkt vor Ort anfeuern will, kann sich mit fanreisen.com in Verbindung setzen und ein unvergessliches Handball-Erlebnis zusammenstellen lassen.